Willkommen in Kairo – Eine Woche in Ägyptens Hauptstadt

Kairo steht seit längerem auf meiner und Ismails Reiseliste und seit Jahren sprechen wir darüber, gemeinsam in diese Millionenmetropole einzutauchen. Vor einem halben Jahr haben wir Nägel mit Köpfen gemacht und die Reise endlich gebucht. Ich freue mich total und bin schon ganz gespannt, was uns in der größten Stadt Afrikas erwartet.

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Zwischenstopp in Athen

Auf nach Berlin und von dort aus weiter über Athen nach Kairo. Das war der Plan und der wurde auch umgesetzt, allerdings einen Tag später aufgrund von Flugverschiebungen. :D Am Flughafen haben wir mit der halben Belegschaft gesprochen, bis wir an zwei hilfsbereite Mitarbeiter geraten sind, die die Flüge so umgebucht haben, dass wir es nach Kairo schaffen. Der Nachteil war, dass wir einen Tag in Kairo verloren haben, der Vorteil war, dass wir ein paar Stunden in Athen gewonnen hatten, die wir am Strand Paralia Artemidos nutzen. 20 Minuten mit dem Taxi von Flughafen entfernt und ein kleines Paradies an dem ich das beste Essen der kompletten Reise gegessen habe.

Und wenn wir schon bei Athen sind, hab ich einen Lesetipp -> Meine 7-Tägigen Segelreise ab Athen im Jahr 2017.

Am Strand von Athen
Baywatch auf deutsch :D
Kulinarisch haben die Griechen es einfach drauf.

Einfach lecker! Zum Abschluss gabs noch ein leckeres Dessert, um uns danach in Richtung Flughafen aufzumachen. Diesmal hat alles geklappt und wir kamen um ca. 01:00 Uhr in der ägyptischen Hauptstadt an.

Ankunft in Kairo

Der Pilot hat eine der geschmeidigsten Landungen hingelegt, die ich bisher erleben dufte. Danke dafür :D Kaum angekommen, ging es aber erstmal um ein paar organisatorische Punkte:

Visum

Als deutscher Staatsbürger benötigt man für die Einreise ein Visum, das man im Vorfeld oder „on arrival“ beantragen kann. Ich hab mich für letztes entschieden und im Flugzeug ein Dokument ausgefüllt mit der Dauer und dem Standort. Diese gibt man am Flughafen ab, bezahlt 25 € und darf im Anschluss ägyptischen Boden betreten.

Aktueller Prozess auf der Seite vom Auswärtigen Amt. -> Link

Geld wechseln

Als Nächstes gingen wir an den Wechselschalter im Flughafengebäude, an dem man ohne zusätzliche Gebühr Euros gegen ägyptisches Pfund tauschen konnte. Ich tauschte meine Euronen im Hostel und in einer Wechselstube in der Stadt. Probleme gab es dabei keine. Zu berücksichtigen ist nur, dass man beim Wechseln manchmal den Reisepass benötigt.

Mobilfunkkarte kaufen

Um mobiles Internet zu nutzen, kaufte ich mir eine SIM-Karte vom ägyptischen Telekommunikationsunternehmen WE. Preislich lag das 11GB Paket bei 4 € und hat für 5 Tage völlig ausgereicht.

Hinweis: Mobile Whatsapp Calls sind in Ägypten geblockt und somit nicht möglich.

Mobilität in Kairo

Nachdem wir mit Visum, Geld und mobilen Internet ausgestattet waren, ging es zum gebuchten Hostel in die Stadtmitte und da ich des Öfteren gelesen hatte, das sich die meisten Touris in Kairo mit UBER fortbewegen installierte die App und buchte das erste Uber.

Das Finden des Fahrzeugs am Flughafen gestaltetet sich noch etwas holprig, aber als wir erstmal drin saßen wurden wir gemütlich in die Innenstadt gefahren. Nebenbei gab es noch eine kleine Sightseeing-Tour mit der Hoffnung auf etwas Trinkgeld. Dabei wurde jedes sehenswerte Gebäude vom Fahrer mit „WOW“ kommentiert.

Trinkgeld hat er bekommen und zieht sich auch wie ein roter Faden durch die Reise. Jede/r versucht ein paar Pfund nebenbei zu bekommen. Manchmal berechtigt, manchmal aber auch so gar nicht….Dafür bekommt man aber schnell ein Gefühl. :)

Unsere Unterkunft – Madina Hostel

Um 03:00 Uhr sind wir in „Downtown Kairo“ angekommen, suchten kurz den Eingang zum Hostel und wurden fündig.

Die Nachbarn für die nächsten Tage

Beim Betreten des Eingangsbereiches, dachte ich, dass wir hier falsch sind….aber, wir waren goldrichtig. Der Eingangsbereich war schon speziell, noch abenteuerlicher war nur der Aufstieg in den 10. Stock, weil die Fahrstuhltür genau dort offen gelassen wurde und der Fahrstuhl somit stillstand. Auf dem Weg über die Stufen, beklagten sich die Bewohner des Hauses auch genau über diese Situation, wohlgemerkt um 03:00 Uhr Nachts! Eins kann man schon jetzt festhalten. „Kairo, ist die Stadt, die niemals schläft“.

Um mir die detaillierten Beschreibungen zu sparen und, sind wir das Treppenhaus am nächsten Tag nochmal mit gezückter Handykamera abgegangen. Seht selbst. :D


Als wir die Tür zum Madina Hostel öffneten, war dieses umso schöner. Wir wurden von einem super freundlichen Rezeptionisten empfangen und fühlten uns sofort wohl. Es war alles sehr gepflegt und auch unser Doppelzimmer konnte sich sehen lassen. Wir waren allerdings so kaputt, dass wir erstmal eine Mütze Schlaf brauchten. :D

Der erste Tag in Kairo

Geschlafen wurde nur kurz, denn wir wollten ja etwas erleben. ALSO: Yallah

Auf den Dächern von Kairo

Mein erster Move war das Öffnen der Jalousie und dieses Bild, das sich dort auftat, wird mir wahrscheinlich für immer im Gedächtnis bleiben. Der erste Blick über die Dächer Kairos….Einmalig, so surreal, irgendwie apokalyptisch, aber wahrscheinlich einfach nur ungewohnt.


Zu dem Blick passt auch das aktuelle Wetter in Kairo. Sand! Außerdem hatte Ismail noch eine App, die die Luftqualität anzeigt. 110 von 100 Punkten, wobei 100 der schlechteste Wert ist. :D

Blick über den Dächern Kairos

Vom Balkon des Hostels aus konnte ich den Blick nochmal schweifen lassen und dem Gegacker der Hähne lauschen, die ein Konzert gaben. Auf den Dächern leben nämlich aufgrund des Platzmangels in Kairo eine Vielzahl an Menschen und scheinbar auch Hühnern. :)

Eine sehr gute Doku dazu, gibt es hier -> Auf den Dächern von Kairo (360° – GEO Reportage) (youtube.com)

Ägyptisches Frühstück

Als Nächstes wurde es Zeit, die ägyptische Küche zu probieren, und zwar mit einem Frühstück aus dem Hostel. Am neugierigsten war ich auf die ägyptischen/arabischen Spezialitäten. :)

Aish Baladi – ägyptisches Fladenbrot
Ein Falafel Bällchen
Eine Portion „Foul“, dem ägyptischen Frühstücksklassiker schlechthin.
Ob der Mangosaft typisch ägyptisch ist, kann ich nicht sagen. Es gab jeden Tag einen anderen Saft, von dem der mit Erdbeergeschmack eine wahre Offenbarung war. So gut. :D

Ägyptisches Frühstück

Genau das richtige, um den Tag gesättigt zu starten. :) Kurz frisch machen und die zehn Stockwerke herunterlaufen zum ersten Stopp, einem historischen Platz in Kairo.

Der Tahrir-Platz

Genauer gesagt, dem Tahrir-Platz, dem Herzen Kairos. Hier haben damals die Demonstrationen zum arabischen Frühling begonnen.

Ägypten – Mythos Tahrir-Platz (deutschlandfunk.de)

Wir waren aber am Tahrir-Platz, weil dort eine Free Walking Tour starten sollte, aber nachdem niemand gekommen war machten wir uns einfach selbst auf den Weg in das alte Kairo. :)

Tahir-Platz

Tour durch „Alt Kairo“

Vom Tahrir-Platz aus ging es durch die Straßen und Gassen Kairos bis nach Alt-Kairo. Einem religiösen Schmelztiegel, an dem Moscheen, neben zwischen griechisch Orthodoxen Kirche und Synagoge stehen. Eine gute Übersicht über das Viertel bekommt man auf Wikivoyage.

Die Hängende Kirche


Moschee des ʿAmr ibn el-ʿĀṣ
Griechisch-orthodoxe Kirche des hl. Georg

Kairo hat ein Müllproblem

Nach dieser lebendigen Geschichtsstunde unterbrachen wir die Tour und suchten uns ein Restaurant. Dabei gingen wir durch kleine Gassen, viel befahrene Straßen und der Lebensader der Stadt, dem Nil. Ein Problem fällt dabei immer wieder auf, die großen Mengen an Müll, die überall herumliegen. Laut dieser Quelle sind strukturelle Probleme schuld an der Situation. Dennoch entstehen immer mehr Start-Ups im Bereich Recycling und auch EU sowie Weltbank unterstützen bei der Finanzierung von Projekten im Abfallbereich.

Am nächsten Tag wird „Müll“ nochmal ein Thema sein. :)

Der Nil

Sightseeing Teil 2

Nachdem wir ein nettes Restaurant gefunden und doch wieder mehr aßen als wir vorhatten, buchten wir das nächste Uber um unsere historische Tour fortzusetzen. Der Fahrer verfügte über gute Englischkenntnisse und erzählte uns, dass wir unbedingt das „Nationalmuseum der ägyptischen Zivilisation“ besuchen müssen, vor allem wenn man sich für Mumien interessiert. :)

Das behalten wir für später im Hinterkopf, jetzt fuhren wir erstmal zur Zitadelle von Saladin, meinem historischen Highlight an diesem Tag.

Erbaut auf einem Berg, erkennt man die Minarette schon von weitem und es wird umso imposanter, je dichter wir kamen. Am Eingang zum Parkplatz sprach unser Fahrer kurz mit dem Sicherheitspersonal. Nachdem klar war, aus welchen Ländern seine Gäste kamen, durften wir passieren und standen am Eingang, an dem wir etwas improvisieren mussten. Barzahlung war nämlich nicht erlaubt, die Kreditkarten waren im Hotel und dass ich auch mit meinem Handy bezahlen konnte, ist mir erst am nächsten Tag eingefallen. :D So kaufen wir gegen eine Gebühr, zwei Karten beim „Händler“ neben dem Eingang. (Eintritt pro Person: 2,74 €)

Danach ging es auf das Gelände, das folgende Gebäude umfasst:

Muḥammad-ʿAlī-Moschee
Moschee des Sultans en-Nāṣir Muḥammad ibn Qalāwūn
Moschee des Suleimān Pascha el-Chādim

Nationales Militärmuseum
Nationalles Poilzeimuseum
Gefängnismuseum in der Zitadelle
Qasr el-Gawhara

Hier gibt es also einiges zu sehen und wir versuchten so viel wie möglich mitzunehmen.

Die Muhammad-Ali-Moschee
Die Moschee des an-Nasir Muhammad

Von hier aus konnte ich auch nochmal einen großartigen Blick über die größte Stadt des afrikanischen Kontinents werfen. Wie hoch die Zahl der Einwohner in Kairo ist, kann niemand genau sagen, wird aber aktuell auf 22 Millionen geschätzt.

Blick über Kairo

Abends im Al-Azhar Park

So eine Megastadt benötigt eine grüne Lunge, in diesem Fall der Al-Azhar Park, den wir als nächstes ansteuerten und uns vom Personal des Hostels empfohlen wurde. Laut seiner Aussage kann man an klaren Tagen sogar die Pyramiden sehen. Das war heute zwar nicht der Fall, denn es lag immer noch Sand in der Luft, aber wir genossen dafür das Grün des Parks. Und nicht nur wir, sondern auch die Ägypter ließen den Tag zwischen Hochzeitsshootings und Picknick ausklingen.

Die grüne Lunge Kairos

Zum Abschluss des Tages probierten wir noch an einem Imbiss im Park den ägyptischen Snack „Hawashi“, eine gefüllte Pitatasche mit gebratenem Hackfleisch, gemischt mit allerlei Gewürzen. Das Rezept gibt es hier -> Link

Um zum Abrunden setzen wir uns in „The Citadel Restaurant„, um die Desserts Kairos einer Kostprobe zu unterziehen. Ich entschied mich für das traditionelle Gericht Om Ali, das zum großen Teil aus Pistazien, Kokosnussflocken, Rosinen und Zimt besteht. Klingt und schmeckt nach Weihnachten. :D

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Om_ali.jpg#/media/File:Om_ali.jpg

Und jetzt ab in die Koje. Gute Nacht. :)

The Citadel Restaurant

Der zweite Tag in Kairo

Woran denkt man wenn man Kairo/Ägypten hört? Richtig, die Pyramiden von Gizeh und da ging es heute Morgen hin, ohne vorheriges Frühstück.

Mit dem Uber ging es in ca. 40 min von Kairo in die Nachbarstadt Gizeh, mit 4,1 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Kairos. Aber es soll jetzt gar nicht um Zahlen, Daten und Fakten gehen, sondern um Außerirdische, Mumien und Pyramiden. :)
Da ich ja ab und zu lernfähig bin, bezahlte ich den Eintritt heute mit dem Handy, ein Hoch auf die Technik. :D

Und dann ging es rein ins Getümmel, beziehungsweise in die Größte der Pyramiden, der Cheops-Pyramide.
Spoiler: Menschen mit Platzangst sollten sich die Pyramiden lieber nur von außen anschauen.

Das letzte erhaltene Weltwunder der Antike
Kameltours
Walk like an Egyptian
Der Gang ins Innere der Cheopspyramide
Es geht hoch in die Grabkammer und hier auch wieder runter.
Geschafft!

Auf diesem Erfolg ruhten wir uns natürlich nicht aus und grasten das Gelände nach weiteren Schätzen ab und was sahen wir da…einen Löwen mit einem menschlichen Kopf, die berühmte Sphinx sah von weitem so viel kleiner aus, aber wenn man direkt davor steht, macht sie doch was her, vor allem weil sie noch so gut in Schuss ist.

Große Sphinx von Gizeh

Ich habe mich gefragt, wie es sein kann, dass die Sphinx so gut erhalten ist und die mutmaßliche Antwort ist folgende:

Die Sphinx ragt seit mehr als vier Jahrtausenden aus dem Sand der ägyptischen Wüste, wobei sie die meiste Zeit bis auf den Kopf von Sand bedeckt war, was zu ihrer Erhaltung beitrug.

Große Sphinx von Gizeh – Wikipedia

Vielleicht ist das eine Idee für die Schönheitsindustrie…So viel Zeit wie möglich im Sand verbringen. Mal schauen ob man mit dieser Erkenntnis etwas machen kann. :D

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Mittagspause auf Ägyptisch

Das fehlende Frühstück machte sich so langsam bemerkbar und wir füllten unsere Energiereserven an einer Saftbar auf. Es gab frisch gepressten Zuckerrohrsaft, der seit dem ich ihn das erste Mal in Düsseldorf probiert hatte, mein absoluter Favorit geworden ist. Mit gestiegenem Blutzuckerspiegel stiegen wir ins nächste Uber und ließen uns zu einem Museum fahren, dass leider geschlossen hatte. Uns fiel aber ein gut besuchter Streetfood Stand auf, an dem wir uns einmal durchprobierten. Einfach KÖSTLICH.

Etwas ungewohnt war für mich das Getränk, dass die Ägypter „Whiskey“ nennen. Es ist die Flüssigkeit, die beim Salat am Ende übrig bleibt. :D
Ismael dagegen kennt aus der eigenen Familie, denn da streitet man sich schon fast darum, wer die kostbare Gut am Ende bekommt.

Gekostet hat das komplette Essen 3 €, das an dem historisch hohen Wechselkurs von Euro zu ägyptisches Pfund begründet liegt. 1 € = 51,53 ägyptisches Pfund

Eine Auswahl an Ägyptische Spezialitäten

Das Museum für islamische Kunst in Kairo

Nach der Kulinarik kommt die Kunst, und zwar die islamische. :) Dafür suchten wir das Museum auf, das sich damit auskennt, das Museum für islamische Kunst in Kairo. -> Link zur offiziellen Website

Laut Wikipedia gilt es als eines der bedeutendsten Museen seiner Art weltweit und verfügt über eine außergewöhnliche Sammlung verschiedenster Arbeiten aus allen Epochen und Regionen der islamischen Welt.

Der Außenbereich des Museums

Für mich war es ein schöner und interessanter Einblick, mit dem Fokus einer geschichtlichen Einordnung der islamischen Welt. Viel gelernt und mitgenommen, vor allem durch meinen privaten Islamexperten. :)

Detaillierte Arbeiten

Einen Wermutstropfen gab es allerdings noch am Ende des Besuchs als der Sicherheitsinspektor (Bei allen Museen stehen am Eingang Sicherheitspersonal und Metalldetektoren) auf uns zukam um noch ein Bakschisch (Persisch für Gabe oder Geschenk) zu erfragen. Ein kontroverses Thema, auf das wir immer wieder gestoßen sind und unterschiedliche Emotionen ausgelöst hat.

Ein Artikel der SZ aus dem Jahr 2010 beschreibt die Situation ganz gut.

Nach dem Museumsbesuch ging es zurück auf die Straße und zu etwas, das uns die Reise über immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.

Die Autostadt Kairo

Kaum hatten wir das Museum verlassen, fielen uns nämlich wie schon am Tag zuvor die vielen Suzuki Carry und Suzuki Carry Vans auf. Das besondere war, dass die Suzukis, die Fahrzeuge waren, die von ihren Besitzern am häufigsten „gepimpt“ wurden. Breite Reifen, Unterbodenbeleuchtung, manchmal auch deutsche Nummernschilder.

Warum gerade diese Fahrzeuge so beliebt sind, wissen wir nicht. Falls jemand mehr weiß, bitte in die Kommentare. :)

Neben den Suzukis sind noch die vielen verschiedenen Volkswagen Modelle aufgefallen, von dem ich eins noch nie gesehen habe. Außerdem ein alter Opel und etwas Amerikanisches. Falls jemand einen Roadtrip mit eins der Autos durch Ägypten machen möchte. Einfach bei mir melden. :D

Kuschari – High Carb in Kairo

Die empfohlenen 10.000 Schritte haben wir schon lääängst hinter uns gelassen und es war Zeit für den Besuch bei Abou Tarek, einer Institution in Kairo, in der nur ein Gericht serviert wird, das berühmte Kuschari.

Abou Tarek in Kairo

Vor dem Eingang war etwas wuselig und auch als wir den Laden betreten hatten, waren wir kurz etwas verloren. Wir wurden aber schnell vom Personal an einen Tisch neben zwei anderen Gästen gesetzt, zügig bedient und bekamen unser erstes Kuschari/Koshary. Ein traditionelles ägyptisches Gericht, das aus einer Mischung aus Linsen, Reise, Nudeln und Kichererbsen besteht und mit Essig, Tomatensoße, Knoblauch und Röstzwiebeln getoppt wird.

Mir hat es zumindest richtig gut geschmeckt. :)

Abou Tarek, the Home of Koshary (1) | Andrew Shieh | Flickr


Den Verdauungstee gab es dann in einem gut besuchten Straßencafé um die Ecke. Es wurde Shisha geraucht, Tee getrunken, Backgammon und Domino gespielt. Sehr entspannte und freundliche Atmosphäre.

Danach ging es mit dem Uber zu einem der vielen Basare, auf denen es wirklich alles zu kaufen gibt. Außerdem dehnte sich dieser Basar gefühlt über die halbe Stadt aus. :D Wir sind auf dem Nachhauseweg quasi immer in der Nähe von Basarständen gewesen.

Der Basar ist überall :D
Da sollte nochmal ein Statiker drüberschauen

Das Dessert am Abend gönnten wir uns heute im Außenbereich eines Cafés. Die Auslage war zur fortgeschrittenen Stunde schon etwas leergefegt und trotzdem fanden wir noch etwas Süßes. :)

Teatime by night

So gezuckert spazierten wir ins Hostel und ins Bett, nach diesem doch sehr langen Tag. Gute Nacht oder

تصبح على خير

Dritter Tag in Kairo


Der dritte Tag starte heute für uns im „Oldish„, einem Frühstücksrestaurant, von dem ich auf mehreren Seiten gelesen hatte.

Frühstück im Oldish

Im Prinzip war es das gleiche Frühstück wie im Hostel, nur dass der Ort „instagrammabler“ ist. Also wer sein Instaaccount aufhübschen möchte, hat hier eine gute Möglichkeit. :) Ich muss jetzt nicht nochmal herkommen.

Die Polizeipräsenz ist enorm in Kairo

Das Ägyptische Museum in Kairo

Nach dem Frühstück wollten wir zu dem Hauptgrund, wegen des wir nach Kairo gereist sind, dem „neuen“ Grand Egyptian Museum“. Leider wird der Eröffnungstermin für das neue ägyptische Museum seit Jahren verschoben und auch der aktuelle Termin „April 2024“ konnte nicht gehalten werden.

Als Alternative haben wir uns für einen Besuch des „alten“ ägyptische Museums entschieden. :)

Das Ägyptische Museum in Kairo
Das Ägyptische Museum in Kairo


Trotzdem, dass viele der Exponate schon in das neue Museum gebracht wurden und sich viele Besucher darüber im Internet beschwerten, fand ich die Räume zu „vollgestellt“. Auch das in die Jahre gekommene Gebäude benötigt eine Renovierung.

Spannend war der Rundgang trotzdem, dessen Highlight die ausgestellten Schätze aus der Grabkammer des Königs Tutanchamun ist. (Fotos sind in diesem Bereich nicht erlaubt.)

Nach dem Besuch im Museum sprachen wir bei einem Tee, die nächsten Schritte ab. Ismail hatte noch nicht genug von Museen und schaute sich das Nationalmuseum der ägyptischen Zivilisation an. Ich hingegen brauchte eine Erfrischung und hatte die naive Idee schwimmen zu gehen. :)

Vorher wollte ich mir aber eine Upcycling-Ausstellung anschauen, von der ich auf einer Website rund um Events in Kairo gelesen hatte.

Ausstellung „FROM WASTE TO GOOD TASTE“


Von Mumien und Pharaonen zu Nachhaltigkeit und Upcycling und das ganz in der Nähe unseren Hostels. Die Ausstellung fand in zwei alten Fabrikhallen statt, die wohl öfter für solche Art von Events vermietet werden. Der Eintritt war kostenlos und auch Wasser wurde von den Sponsoren verteilt.

Für mich war es das Highlight des Tages. Es herrschte eine so positive Energie bei den Besuchern und Ausstellern. Man hat gemerkt, dass hier an die Zukunft von Ägypten/Kairo gearbeitet wird. Es gibt eine Community, die sich um Nachhaltigkeit und dem Müllproblem Gedanken macht und kümmert. Das sind meiner Meinung genau die Denkanstöße, die es braucht. Jetzt heißt es dranbleiben, so viele Menschen wie möglich überzeugen und weitermachen.

Schönster Tisch ever

Schwimmen gehen in Kairo

Eine Sache, die tatsächlich nicht so geklappt hat, wie ich es mir vorgestellt habe, war meine Schwimmaktion. :D Ich bin mit einem Uber zum Gezira Sporting Club gefahren und war der Meinung, dass ich mit dem Eintrittsgeld meinen Soll erfüllt habe. So war es zumindest in Rom, aber die Antwort war nur „Just for members“. Mist :D Aber immerhin durfte ich die sanitären Anlagen nutzen, um das Wasser loszuwerden.

Besuch eines traditionellen Teehauses

Vielleicht klappt mein nächstes To-do auf der Liste und das sollte der Besuch eines traditionellen Teehauses ein. Ich entschied mich für das „Sufi Cafe & Bookstore“, in dem man in verschiedenen Räumen lesen und Getränke zu sich nehmen konnte. :)

Bücher in allen Sprachen und zu vielen Themen rundeten das Angebot ab. Schöner Laden und sehr zu empfehlen.

Teatime

Als Nächstes schlenderte ich durch die Straßen von Zamālik, dem Stadtteil Kairos, der am westlichsten erscheint. Außerdem steht hier das Botschaftsviertel, viele Hotels und in den meisten Wohngegenden leben (westlichen) Ausländern oder wohlhabende Ägypter. Auch wenn die Gegend nicht repräsentativ für Kairo ist, fand ich es sehr entspannt und grün auf der Insel und empfehle den Besuch um sich ein Gesamtbild von Kairo zu verschaffen.

Kairo Streetart

Abendlicher Ausblick über Kairo

Das Gebäude, das ich als Nächstes erklimmen wollte, habe ich seit meiner Ankunft immer wieder mal im Vorbeifahren gesehen, denn es überragt die Stadt und ist mit 187 m eines der höchsten Gebäude der Stadt. Die Rede ist vom Fernsehturm Kairo oder auch Cairo Tower. Das Besondere an der Bauweise des Gebäudes ist, dass es ohne Stahlkonstruktion auskommt und aus reinem Beton besteht. Und da geht es jetzt für mich hoch. :)

Apropos Größe: Der im Bau befindliche „Iconic Tower“ im Stadtteil „New Cairo“ soll mit 394 m, das höchste Gebäude Afrikas werden. Na denn mal Tau.

Der Fernsehturm Kairo

Meine Idee, mir den Sonnenuntergang von oben anzuschauen…Gute Idee, nur dass ich nicht der einzige damit war. :D Die Schlanke am Ticketschalter war elendig lang und der Kaufprozess erinnerte mehr an Basar als an abgestimmte Preispolitik. Irgendwie kam ich dann aber doch noch pünktlich an mein Ticket und sah, wie die Stadt in ein abendliches Lichtermeer versank. Die einzige Sache, die ich total verpeilt hatte, war, dass es noch einen Außenbereich gab, den ich komplett übersehen hatte. :D

Vom Tag….
…in die….
… Nacht.


Nach dem kurzen Solotrip, traf ich mich mit Ismail in einem Café, um den Tag Revue passieren zu lassen und die nächsten Schritte gemeinsam zu planen.

Abends im Cairo Jazz Club

Der Plan stand schnell fest, und zwar schauen, was der Cairo Jazz Club zu bieten hat. :)

Ab in den Cairo Jazz Club

Interessante Getränke gab es schon mal. :) Auch die Location konnte sich sehen lassen und die Künstler haben mit einer Mischung aus Tradition und Moderne überzeugt.

Cheers

Alles in allem ein gelungener Abschluss dieses Tages. :)

Der letzte Tag in Kairo

Den letzten Tag starten wir in der ar-Rifa’i-Moschee und von dort aus gegenüber in die Moschee des Sultans Hasan und wie fast immer waren die Moscheen imposante Gebäude, die im Inneren mit detaillierten Handwerksarbeiten versehen sind.

links: ar-Rifa´ i-Moschee rechts: Sultan-Hasan-Moschee

Als wir das Gelände erkundet hatten, brachen wir auf, um die Stadt weiter zu entdecken. Während wir durch die Straßen schlenderten, wurden wir angesprochen, ob wir nicht auf einem Minarette steigen wollten…ja, warum denn nicht. :D

Vorsicht, freiliegendes Kabel…
Der Aufstieg hat sich gelohnt

Natürlich wollte der Kollege, der uns den Weg auf die Minarette gezeigt hat, eine kleine Spende für seine Dienstleistung. Ganz zufrieden war er mit der Höhe der Summe nicht, aber wer ist das schon.

Als letzte Moschee schauten wir uns noch die Ibn-Tulun-Moschee an, die flächengrößte und älteste in ihrer Form erhaltenen Moschee, hatte so etwas Beruhigendes. Vielleicht lag es auch an den wenigen Menschen, die dort waren, aber für mich war es einer der schönsten Orte in Kairo.

Innenhof, Brunnen und Minarett der Moschee

Museum für moderne ägyptische Kunst in Kairo

Als Nächstes stand Kunst auf dem Programm und dieses Mal ägyptische Kunst. Im Kunstmuseum auf der Insel Zamalek schauten wir uns einige interessante Werke an und konnten gleichzeitig der Hitze Kairos entfliehen. :)

Das Gelände vor dem Museum
Der Eingangsbereich des Museums

Spaziergang am Nil

Den letzten Nachmittag verbrachten wir mit einem ausgedehnten Spaziergang am Nil und durch einige kleine Straßen Kairos. Einen Snack gönnten wir uns in einer Seitenstraße und während wir auf unser Essen warteten, entließ die nahegelegene Schule ihre Schülerinnen und Schüler. So kam es, dass wir beiden Touris von den einheimischen Kids gefeiert und mit Fragen gelöchert. Sehr authentisch, sehr schön und ein toller Moment.

Der Sound von Kairo

Um Kairo zu verstehen, muss man auf jeden Fall hören, wie Kairo klingt. Dazu haben wir uns an eine Straße gestellt und den „Sound von Kairo“ einmal eingefangen.
Hört selbst. :)

Für alle Ungeduldigen: Es sind ca. 150 Hupen in 3:32min. So oft habe ich das Hupen nicht mal in allen 36 Jahren zusammengerechnet in Deutschland gehört. :D

Der letzte Abend in Kairo

Am Abend streunten wir nochmal durch unsere Hood, aßen ägyptisches Streetfood, ließen uns von den Goldhändlern beraten und atmeten die Luft Kairos.

Der letzte Tee in Kairo

Den letzten Tee genossen wir in unserem Stammcafé um die Ecke. Von hier aus uberten wir zum Flughafen und dieses Mal klappte alles einwandfrei.

Team Kairo

Etwas gewöhnungsbedürftig war nur, dass es kurz nach der Ankunft in Berlin angefangen hat zu schneien. :D

Fazit

Ein Traum ist in Erfüllung gegangen! Der Besuch Kairos war wirklich eine Reise, die ich seit Ewigkeiten auf dem Zettel hatte. Viele fragten mich, warum gerade Kairo und warum so lange. Ich muss sagen, dass die Zeit mal wieder viel zu kurz war. :D Ich hätte gern noch weitere Stadtviertel erkundet und gern auch mal einen Trip in die Umgebung von Kairo gemacht.

Natürlich ist Kairo nicht die klassische touristische Stadt und mit europäischen Standards in Bezug auf Sauberkeit, Luftqualität etc. nicht zu vergleichen.

Das ist aber auch nicht das, was ich wollte. Ich hatte Lust auf genau das!
Es war eine mega Reise mit vielen Eindrücken, viel Geschichte und Einblicke in die arabische Welt.

Großer Dank an Ismail, dass er die Reise gemeinsam mit mir angetreten ist und durch den ich nochmal tiefer eintauchen konnte.

Reiseführer über Kairo:

MARCO POLO Reiseführer Ägypten

Reise Know-How Reiseführer Ägypten

Architekturführer Kairo: Reiseführer

Aktivitäten in Kairo

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